St. Michael-Platz     ideenwettbewerb neugestaltung st. michael-platz und städtebaulicher umgriff, neutraubling 2011


client: Stadt Neutraubling, Bayern
type: architectural design competition with preselection
area: 85.000 m2
year: 2011
location: St. Michael-Platz and surroundings, Neutraubling, Baviera
team: philip baumann, silvia vicenzi
status: competition
 

Projektbeschreibung

 

Die Besonderheit des Klosterbaus mit der zentralen St. Michael-Kirche und dem neu zu planenden St. Michael-Platz liegt in dem identitätsstiftenden, stadtbildprägenden Charakter des Gebäudes und der Stadtrandlage mit freiem Blick über die Felder auf den Regensburger Dom. Diese attraktive Ambivalenz wollen wir in unserem Entwurf verstärken.
Der neue Platz erstreckt sich über die ganze Länge des Westflügels des Klosterbaus und schafft so einen Ort mit gleichzeitig urbaner Qualität und, durch den Blick auf die Felder und den Baumbestand, mit ländlicher Atmosphäre.
Auf dem Platz wechseln sich Baumbestand und Beschattung im Süden und Norden mit dem freien, offenen Platz vor der Kirche ab. Am nördlichen Ende wird der Platz von dem Hotel am See und den Neubauten städtebaulich gefasst und hat dadurch auch hier einen eigenen Charakter.
Der gesamte Platz wird in kleinformatigen Kopfsteinpflaster aus weissem und schwarzem Granitstein realisiert, die einen grossen Teppich mit Blumenmotiven bilden. Die Motive sind repetitiv, damit Schablonen die Ausfertigung ermöglichen. Der Platz ist für den motorisierten Verkehr gesperrt. Eine temporäre Erschliessung für besondere Anlässe wie Markt, jährliches Fest, Feuerwehr und Anlieferung für die Kirche kann über mechanische Poller geregelt werden. Die Anfahrt an das Hotel am See wird über die Teichstrasse geführt.
Das Wettbewerbsgebiet gliedert sich in unterschiedliche Bereiche, auf die vor allem mit der Planung der Vegetation mit differenzierten Lösungen entsprochen wird.
 

 

 

Der vorhandene Baumbestand der Walhallastrasse wird, wo erforderlich, ergänzt (Obstbäume), um den Alleecharakter zu stärken. Der parellel zur Walhallastrasse laufende, neu entstehende Grünzug wird mit einzelnen oder in Gruppen stehenden Laubbäumen in freier Anordnung bepflanzt (Ahorn, Linden, Weiden). Ergänzend werden vereinzelte Buscharten eingefügt, die strategisch platziert die Blütezeit und Farbvielfalt erhöhen und auch als Puffer zum Verkehr dienen.
Vor der St. Michael-Kirche wird der Bestand an Bäumen erhalten und durch Kastanien ergänzt. Dabei soll eine klar definierte, baumfreie Fläche zentral vor der Kirche entstehen, die den Blick von der Walhallastrasse auf die Kirche sowie von der St. Michael-Kirche auf den Regensburger Dom ermöglicht.
Die öffentliche Grünfläche zwischen St. Michael-Platz und Walhallastrasse ist als buschfreie wilde Wiese geplant, um im Winter mit laubfreien Bäumen und ggf. schneebedeckter Wiese einen höchstmöglichen Kontrast zum Erscheinungs-bild im Sommer zu bilden.
Die neu geplanten Strassenzüge der Königsberger Strasse und Aussiger Strasse werden als Platanenalleen ausgeführt, die die vorhandenen Platanen in der Sudetenstrasse ergänzen und so ein zusammenhängendes Netz erzeugen. In der Gleiwitzer Strasse sind Kastanien vorgesehen. Die Bäume der Königsberger Strasse und der Gleiwitzer Strasse stehen in Grünflächen, die Bäume in der Aussiger Strasse und Teichstrasse, die einen innerstädtischeren Charakter haben, werden mit gusseisernen Baumscheiben versehen.